Montag, 12. September 2011

Bericht über die Sendung: Der 11 September mit Peter Klöppel

Meine persönliche Sicht der Sendung. Ja was soll man erwarten, wenn man eine Sendung über 9/11 schaut, die vom RTL-Nachrichtenmann Peter Klöppel moderiert wird. Es war mir eigentlich klar, dass dies eine Sendung wird, um die öffentliche Meinung zu 9/11 zu unterstützen. Nun mein persönlicher Eindruck zur Sendung.

Der Beitrag fängt an mit einer kurzen Zusammenfassung und Bildern der „allgemein“-läufigen Version von 9/11. Es werden die alten, leeren Räumlichkeiten der RTL-Redaktion gezeigt, wo Klöppel mit der „Geschichte“ anfängt. Der Beitrag geht nun in den USA weiter, wo die Fluglehrer der „Piloten“ der Maschine interviewt werden, die in Shanksville „abstürzte“. Die Fluglehrer werden zu allem möglichen befragt, ob sie sich Vorwürfe machen, wie die Zeit direkt nach dem Attentat war etc. Sie plaudern natürlich auch über den, den sie ausbildeten, z.B. dass er sich am Anfang nicht von einer Frau ausbilden lassen wollte, typisch um hier wieder den blöden, typischen Islamisten darzustellen. Aber wirklich viele Infos kommen hierbei nicht rum.

Nun geht es weiter mit der Schilderung des Erlebten eines Opfers. Der Mann war auf dem Weg zu seinem Job und blieb während des Anschlags im Fahrstuhl im 45. Stockwerk des WTC stecken. Er schaffte es, sich zu befreien und die ganzen Stockwerke über das Treppenhaus nach unten zu kommen. Er hatte heftige Verbrennungen im Gesicht, am Körper, an den Armen und Beinen. Das, was uns mit diesem Teil gesagt werden soll, kommt zum Ende dann raus. Der Mann empfindet keinen Hass wegen des Anschlags. Er hat auch nichts empfunden bei der Veröffentlichung des (angeblichen) Tod Osamas. Er empfinde nur große Trauer, weil so viele Menschen an diesem Tag so viele Angehörige verloren.

Aber erst mal geht’s nun weiter mit dem Leiter der Abteilung zur Identifizierung der Toten. Er schildert, wie es ihm erging, bei dem Versuch die DNA der Opfer festzustellen. Dass es für alle Beteiligten der Abteilung schwer war, menschliche Reste von Gegenständen zu kratzen oder sonstwie DNA festzustellen. Leider konnten sie nicht alle Opfer per DNA identifizieren. Auch habe der Job alle so belastet, dass die meisten nun andere Jobs haben. Er ist nun Drehbuchautor, schreibt für „Criminal Intent“ und hat bei „Law and Order“ mitgearbeitet. Auch Bücher schreibt er, gleich geht’s mit ihm noch weiter.

Jetzt wird aber erstmal ein Vater, Deutsch-Kanadier, interviewt, der seinen Sohn im WTC verlor. Den letzten Anruf von ihm hat er noch wortwörtlich im Gedächtnis. Sein Sohn hat Derivate gehandelt und im WTC gearbeitet. Nach der Frage, was denn nun anders sei seit den 11 September, sagte er: „Von der Freiheit wurde ein großes Stück abgeschnitten!“ Wie recht er hat.

Um die ganze Situation nun aber für die Sendung in die Gefühlsebene zu bekommen, trifft sich Klöppel mit dem Vater und dem Leiter der Abteilung zur Identifizierung der Toten, passend am Ground Zero. Die ganze Situation kam mir hier ziemlich gespielt rüber. Es wurden beide gefragt, was sie denn nun nach der ganzen Zeit an diesem Ort empfinden würden. Der Vater sagte, dass sein Sohn auch gewollt hätte, dass dort nun alles wieder aufgebaut wird. Und um dem Ganzen eine Steigerung und viel Gefühl zu geben, bekunden sich nun beide (Vater und Leiter) ihr Verständnis gegenseitig. Der Vater bedankt sich dafür, dass der Leiter einen so guten Job gemacht hat und alles versucht hat, die Toten zu identifizieren, und der Leiter wiederum entschuldigt sich, dass er es nicht geschafft hat, die DNA seines Sohnes nachzuweisen und dass er sich doch so gerne mit dem Vater mal wieder treffen möchte. Beide duzen sich während des Interviews, um die Vertrautheit zu zeigen.

Nach der nächsten Werbeunterbrechung geht es nun weiter in Afghanistan. Der Bericht startet mit Ausschnitten der Beerdigung des ersten toten Soldaten in Afghanistan und zeigt, wie auch Politiker Anteil dran nehmen.

Klöppel ist nun bei der Bundeswehr in Kundus (immer schön mit Stahlhelm) und interviewt einige Soldaten dort, wie es denn nun in der Gegend dort sei. Es wird über das Bundeswehrkrankenhaus Kundus berichtet, wo ein kleines afghanisches Mädchen behandelt wird. Die Bundeswehr helfe dort im Krankenhaus auch der Bevölkerung, um Vertrauen zu schaffen. Danach fährt Klöppel mit dem „Zug Bravo“ zu einer Kontrollfahrt raus. Sie sollen kontrollieren, wie weit der Bau eines Krankenhauses vorwärts geht. Immer wieder wird zwischendurch erwähnt, wie gefährlich es dort vor einiger Zeit noch war und auch jetzt noch sein kann. Zwischendurch kommt ein Bericht über einen Soldaten, der in Afghanistan verletzt wurde und ein Bein verlor. Dieser hat das ganz gut weggesteckt und ist nun Radsportler, mit seiner Prothese kann er wunderbar Rad fahren. Was uns zeigen soll, wie hart unsere Soldaten sind und wie schnell man doch sowas wegstecken kann. Dann geht es weiter mit Klöppel, der mittlerweile am Krankenhaus angekommen ist. Der Bau ist fertig, aber das Problem dort ist, dass die Afghanen eine Mauer um das Krankenhaus bauen sollten und dies noch nicht gemacht haben, da ihnen das Geld fehlt. Es wird noch eine Straßenstellung gezeigt, die die deutschen täglich besetz halten, zur Sicherheit klar. Und seit sie da sind ist die Taliban aus diesem Gebiet weg. Vorher hieß es dort „Taliban Land“. Zum Ende wird dann noch erwähnt, dass einer der interviewten Soldaten 3 Tage, nachdem Köppel da, war starb. Unter seinem Fahrzeug war ein Sprengsatz. Das Resümee dieses Teils ist, dass die Bundeswehr darauf achtet, dass die Gelder dort auch richtig eingesetzt werden, deshalb auch die Fahrt zum Krankenhaus.

Nun wird kurz über Guantanamo berichtet. Genauer über einen der Wärter, der um 2001 rum zur Armee ging und dann nach Guantanamo kam. Es wird von einem Experiment aus England berichtet, bei dem die Bedingungen von Guantánamo mit Freiwilligen nachgestellt wurden. Das alles, um die Grausamkeit des Lagers zu untermauern. Zwischendurch immer wieder Fragen an den ehemaligen Wärter, der mittlerweile zum Islam konvertiert ist. Er war beeindruck, wie gefestigt die Insassen in Guantánamo in ihrem Glauben waren. Sie waren immer alle mit sich im Reinen. Klar, die meisten dort hatten sich ja nichts vorzuwerfen.

Zum Schluss dann noch ein Bericht über eine Frau aus Afghanistan, die 2004 und 2008 an den olympischen Spielen teilnahm. Und die Wortwahl ist mal wieder unglaublich bei RTL, sagen sie doch tatsächlich: „Kaum waren 2001 die Taliban vertrieben, fing das Mädchen an zu trainieren.“ Jo, 2001 waren sie schon vertrieben. Naja, das Mädchen hatte es nun mit Sport versucht, nicht gerade erfolgreich. Also will sie nun in die Politik, da ja in Afghanistan nun alles möglich ist. Allerdings fanden das wohl nicht alle, sie bekam von „oben“ die Anordnung, kein Sport mehr keine Politik. Nachts haben sie der Familie die Scheiben des Autos eingeschlagen. Aber davon lässt sie sich nicht unterkriege, mit der Unterstützung der Eltern und natürlich von Leibwächtern beschützt, versucht sie es weiter. Sie zeigt Klöppel dann noch, wie tolle Shopping-Malls es doch in Afghanistan gibt. Und dass man sich da alles an Kleidung kaufen könne. Allerdings trage man das nur zuhause, denn in der Öffentlichkeit muss man immer noch Kopftuch tragen. Also kurzum eine Darstellung, dass jetzt in Afghanistan alles möglich ist, und da die Taliban vertrieben sind können nun auch Frauen ihre Träume verwirklichen.

Also wenn ich nun nach einer Stunde Reportage zurückblicke, habe ich eine Propagandasendung von der Obrigkeit gesehen. In der natürlich gezeigt wurde, wie wir die Anschläge und alles was dazugehört sehen sollen. Und vor allem war alles, was seit dem umgesetzt wurde, Gesetze, Krieg, Terrorbekämpfung, erfolgreich. Es hat allen viel gebracht, alle sind freier und leben besser. Ja wer es glauben will. Ich möchte hier nochmal erwähnen, dass ich nicht die Schicksale runterspielen will, über die berichtet wurde. Sondern die Berichterstattung selber. Kurz gesagt, ich wollte die Propaganda zeigen, die uns vorgespielt wird. Und in tiefem Gedenken möchte ich allen Betroffenen von 9/11 mein Beileid aussprechen.

Bis denne...

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